Rokoko – Das Kennerspiel aus dem Jahr 2014
Zur Zeit Ludwigs XV verkehrte man in Rokoko auf prunkvollen Bällen und verzückte dort mit einzigartigen Kreationen von Herrenröcken und Kleidern, was jetzt mit dem Brettspiel Rokoko vollbracht werden kann. Nur wer sich von der Masse abheben kann, hebt sich auch im Rokoko ab. Das Spiel von Eggertspiele und Pegasus Spiele geht über sieben Runden und jeder Mitspieler übernimmt die Leitung einer Schneiderei. Es können neue Hilfskräfte mit verschiedenen Qualifikationen eingestellt werden vom Lehrling über den Gesellen bis hin zum Meister.
Man erwirbt Stoffe im Lagerhaus, fertigt edle Kleidungsstücke an, schmückt die Festsäle für das kommende Fest oder stellt neue Arbeiter ein. Für das Fest kann man Musiker anheuern, Statuen anliefern oder das Feuerwerk organisieren. Schneidert man seine Kleider, erhält man Geld nach dem Verkauf oder es können Ansehenspunkte werden wenn die Kleider getragen auf dem Fest erscheinen. Wer am Ende des Spieles die kostbarsten Kleider anfertigen und das meiste Ansehen aufbauen konnte gewinnt das Spiel.
Die vier Phasen von Rokoko
Eine Spielrunde besteht immer aus den Phasen Rundenvorbereitung, Handkarten auswählen, Aktionen ausführen und das Einkommen erhalten.
- Für die Rundenvorbereitung schaut man sich die Arbeiter im Stellenmarkt an und füllt die Rohstoffe im Lagerhaus nach. Sind keine Rohstoffe mehr da, dann mischt man die benutzten Rohstoff-Plättchen neu und platziert sie neben dem Lagerhaus. Die neuen Kleider kommen in jeder Spielrunde in die Auslage hinein. Diese zieht man blind aus dem Stoffbeutel.
- Beim Handkarten wählen bekommt jeder Spieler zu Beginn fünf Arbeiter welche Gesellen, Meister oder Lehrlinge sein können. Nachdem man sich für drei Arbeiterkarten entschieden hat, legt man die restlichen verdeckt in den Ablagestapel zurück.
- Um die Aktionen ausführen zu können, kommen die ausgewählten Arbeiterkarten zum Einsatz. Zu den Aktionen gehören die Gunst der Königin zu gewinnen, Rohstoffe zu erwerben, Herrenröcke oder Kleider zu schneidern, das neu geschneiderte Kleid zu verkaufen oder zu verleihen, neue Arbeiter einzustellen oder eigene Arbeiter entsenden und am Ende die Festausstattung zu finanzieren.
- Die Einkommen erhält man wenn alle Spieler ihre Handkarten ausgespielt haben. Ist das so weit, dann setzt die letzte und vierte Phase ein. Die Spieler erhalten ihr Grundeinkommen sowie Livre für jedes bezahlte und jedes verliehene Kleid.
Ansehenspunkte
Die Ansehenspunkte gibt es für das eigene Vermögen, die Arbeiter im eigenen Stapel, den Besitz der Gunstkarten, für die Mehrheit an verliehenen Kleidern in den Sälen, für die Ausstattung beim Feuerwerk. Ebenfalls gibt es Punkte für eigene Kleider die auf der Terasse stehen, für die Ausstattung der Statuen sowie den Besitzmarkern auf dem Spielfeld.
Fazit
Zu Beginn denkt man, dass man durch die Fülle der Materialien nicht den Überblick bekommen wird. Der Eindruck aber täuscht, da es wohl eine klare und verständliche Regelanleitung gibt. Das Spiel kann man schnell starten und während dessen im Regelwerk immer dabei nachlesen. Der Karton ist stabil und die Figuren aus Holz sehr ansehnlich, das Material sehr qualitativ. Der Spielaufbau geht recht zügig und es kommt jeder schnell an die Reihe ohne lange Wartezeiten.
Jedoch gibt es nicht so viele interaktive Elemente, lediglich beim wegnehmen der Kleider, Arbeiter und Rohstoffe kommt man sich ins Gehege. Natürlich sind viele der Spielabläufe nicht neu aber trotzdem eine runde Sache. Es ist schön dabei zuzusehen, wie die Bällsäle sich langsam mit fabelhaft geschneiderten Kleidern füllen und jeder Gast dem großartigen Feuerwerk entgegenfiebert. Für Familien mit Spielerfahrung ist Rokoko auf jeden Fall einen oder sogar mehrere Abende zum Spielen Wert.
Servus, danke für den Beitrag. Ist sehr Interessant! Grüße aus Bayern