Cascadia für Euch im Herzen der Natur
Taucht mit ein bei dem Legespiel Cascadia vom KOSMOS Verlag in eine unberührte Natur. Erschafft zusammen Lebensräume für all die Tiere in der gleichnamigen Region. Die ausgewählten Wildnisplättchen legt man an seine Landschaften an und siedelt die Tiere dort an. Es ist gut wenn man so viele zusammenhängende Gebiete wie nur möglich anlegen kann. Nur mit ein wenig Glück und einer guten Planung kann man selbst ein reichhaltiges Ökosystem erschaffen.
Cascadia ist eine Region im Pazifischen Nordwesten des nordamerikanischen Kontinents. Auch als Kaskadien werden sie in Deutsch bezeichnet. Im Westen der Küste des Pazifischen Ozeans bis hin zum Osten zu den Rocky Mountains erstreckt sich das Gebiet.
Spielvorbereitung
- Die Tiere gibt man in den Beutel und mischt sie gut durch.
- Pro Mitspieler benötigt man zwanzig Wildplättchen plus je drei zusätzliche Plättchen. Die abgezählten Wildnisplättchen werden gemischt und in verdeckte Stapel aufgetürmt. Den Rest der Plättchen räumt man in die Schachtel zurück.
- Die Wertungskarten die mit A gekennzeichnet sind legt man raus und offen an den Rand der Spielfläche. Auch hier kommen die restlichen Wertungskarten zurück in die Schachtel.
- Jeder bekommt eine zufällig gezogene Start-Landschaft. Diese Startplättchen bestehen aus drei Feldern und man legt sie aufgedeckt vor sich aus. Der Rest kommt in die Schachtel zurück.
- Vier Wildnisplättchen nimmt man vom verdeckten Stapel und legt sie nebeneinander in eine Reihe. Dann zieht man vier Tiere aus dem Beutel und legt diese zu den Plättchen.
Spielablauf von Cascadia
Wer von den Mitspielern als letztes eines der hier anwesenden Tiere in freier Wildbahn gesehen hat, darf das Spiel beginnen. Anschließend geht es wie gewohnt im Uhrzeigersinn weiter. Der Spieler der dran ist, wählt eine Kombination und ein Tier aus den ausliegenden Plättchen aus und platziert diese an seine eigene Landschaft. So wächst die Landschaft an und immer mehr Tiere finden dort ihren Platz.
Danach werden wieder vier Kombinationen zur Wahl ausgelegt. Sobald alle Stapel aufgebraucht sind endet das Spiel. Waren alle zwanzig Mal dran, dann endet das Spiel. Jetzt kommt es zur Schlusswertung. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.
Die vier Aktionen
Auf Überbevölkerung prüfen
Schaut zuerst ob eine Überbevölkerung vorliegt. Liegen vier gleiche Tiere aus, dann gibt es eine Überbevölkerung und man tauscht alle Tiere neu aus, indem man vier neue aus dem Beutel zieht. Gibt es drei gleiche Tiere, dann darf man diese austauschen falls man möchte, kann es aber auch so lassen. Bei einer dreier Kombi darf man höchstens pro Zug einmal austauschen.
Wildnisplättchen und Tier nehmen
Entscheide dich hier für ein Tier und ein Wildnisplättchen, dass du nehmen möchtest von den ausliegenden Kombinationen. Man kann aber auch einen Zapfen ausgeben um ein Plättchen und Tier zu bekommen oder so viele Tiere gegen die im Beutel austauschen wie man möchte.
Wildnisplättchen und Tier in Landschaft platzieren
Hat man je ein Tier und ein Wildnisplättchen genommen, legt man diese an seine Landschaft an.
Das Wildnisplättchen
Dieses Plättchen muss angelegt werden nach folgenden Regeln:
- Es muss an die vorhandene Landschaft angrenzen
- Bzw. mindestens eine Kante muss die Kante eines anderen Plättchens berühren
- Die Wildnisplättchen dürfen nicht aufeinander gelegt werden
- Man darf das Plättchen nach Belieben ausrichten
- Ein schon gelegtes Plättchen darf nicht mehr bewegt oder verschoben werden
- Die Wildnisarten der angrenzenden Plättchen muss nicht übereinstimmen
- Schafft man möglichst große zusammenhängende Gebiete, erhält man später viele Punkte
Die Tiere ansiedeln
Ein Tier darf auf einem Plättchen angesiedelt werden. Man kann es entweder auf dem gerade gelegten oder einem schon vorhandenen Plättchen auslegen. Es darf noch kein anderes Tier ausgelegt sein. Das Tier muss angezeigt sein auf dem Plättchen um es auflegen zu können. Auf der Startlandschaft darf man auch die drei Tiere ansiedeln. Legt man ein Tier auf einem Feld mit Zapfensymbol an, dann erhält man einen Zapfen aus dem Vorrat.
Auslage auffüllen
Hat man einen Zug beendet, dann muss man den frei gewordenen Platz in der Auslage auffüllen. Dafür nimmt man ein neues Wildnisplättchen vom Stapel und bestückt die leere Stelle. Bei dem Tier wird es genauso gemacht. Jetzt liegen wieder vier Kombinationen aus.
Die Wertung
Tiere gemäß der Wertungskarten
Größtes Gebiet jeder Wildnisart
Vergleich der größten Gebiete
Übrige Zapfen
Das Solo Spiel
Zur Spielvorbereitung des Solospiels wird fast genauso vorgegangen wie zuvor. 43 Wildnisplättchen werden beim Zweierspiel abgezählt. Der Unterschied hier ist, dass man bevor man die Auslage wieder auffüllt das Wildnisplättchen entfernt wird. Die zwei übrigen Tiere und Plättchen schiebt man nach rechts. So ergeben sich immer wieder neue Kombinationen.
Die einfache Wertung
Die Tierarten werden hier alle gleich gewertet, dass macht es auch einfache wenn kleinere Kinder mitspielen. Hier legt man auch nur die Wertungskarten aus mit der ausgewählten Seite nach oben. Der Rest kommt wieder zurück in die Schachtel. Möchte man die Gebietswertung ebenfalls vereinfachen, dann überspringt man einfach den Vergleich des größten Gebietes.
Die Wertungskarten
Bären
Sind sie Nachbarn, dann bringen Sie Punkte. Die Form und Ausrichtung kann beliebig sein. Auf der Wertungskarte ist angegeben wie groß die Anzahl der Bären sein darf.
Lachse
Sie bringen Punkte ein wenn sie als Kette angeordnet sind. Das heißt die Lachse müssen angrenzen um als Kette zu gelten. Die Kette ist unterbrochen wenn drei oder mehr Lachse angrenzen.
Hirsche
Sind die Hirsche in Gruppen abgebildet, dann bringen sie Punkte ein. Wie die Hirsch-Gruppen angeordnet sind das geben die Karten A, B und D vor. Jeder Hirsch kann nur genau einer Gruppe angehören. Solange die Hirsche Kante an Kante liegen ist jede Ausrichtung möglich.
Bussarde
Sind die Bussarde über die eigene Landschaft verteilt, dann bringen sie Punkte ein. Die Karten zeigen immer an ob einzelne Bussarde zählen oder jedes Bussard-Paar oder aber die Sichtlinien zwischen zwei Bussarden. Sichtlinie bedeutet, wenn man von den Kanten der Plättchen eine gerade Linie ziehen kann. Für jede Sichtlinie zwischen den Bussarden erhält man drei Punkte.
Füchse
Sind Füchse zu anderen Tieren benachbart, dann bringen sie Punkte ein. Jeder einzelne Fuchs wird bei den Karten A bis C bewertet. Wichtig ist dabei die benachbarten Tiere zu betrachten.
Die Herausforderungen von Cascadia
Begebt euch auf eine spielerische Wanderung durch Cascadias Wildnis, indem ihr euch insgesamt 50 Herausforderungen stellt. Ihr könnt vor jeder Partie frei entscheiden, ob ihr diesen Modus verwenden möchtet. Falls ja, wählt ihr vorher einfach einen der drei Bereiche aus: Szenario (15 x), Normales Spiel (25 x), Regel-Variante (10 x). Jeder Bereich funktioniert etwas anders und ist auf den nächsten Seiten im jeweiligen Abschnitt beschrieben.
Wer möchte, kann mit der Abbildung unten seinen Fortschritt in Form einer Wanderroute festhalten. Dafür schreibt man seinen Namen in eines der leeren Felder. So hat man seine eigene Wanderroute, die ein spezielles Symbol hat, das sich bei den einzelnen Herausforderungen wiederfindet. Ab dann gilt: Immer wenn du eine Herausforderung bestehst, machst du zwei Kreuze, eines bei der bestandenen Herausforderung und eines auf dem nächsten freien Feld deiner Wanderroute – so erkundest du Cascadia Schritt für Schritt! Insgesamt können bis zu 5 Personen ihren Fortschritt festhalten.
Fazit
Das Spiel Cascadia wird eindeutig in die Kategorie der Legespiele eingeordnet. Das Wertungsschema und die Legeregeln sind nicht gerade spektakulär und eigentlich recht einfach aber das hinzufügen der Tiere hebt dieses Spiel von der Masse hervor. Verknüpft man die beiden Elemente der Tiere und Landschaften miteinander, dann wirkt das Spiel interessant und das Thema gut gelungen. Die Größe der unterschiedlichen Wildnisarten ist bei der Bildung der eigenen Landschaften entscheidend. So versucht jeder sein Gebiet zu vergrößern obwohl die Legeregeln liberal sind und wenig einschränken.
Es befinden sich zwei verschiedene Wildnisarten auf den meisten Wildnisplättchen. Es gibt nur eine einzige Wildnisart auf den anderen Kärtchen. Im Gegensatz zu den Tieren gibt es keine Möglichkeit die offene Auslage an den Wildnisplättchen zu ändern. Für die Mehrheit an Wildnisarten erhält man schöne Bonuspunkte. Die Ausschüttung der Punkte ist von der Anzahl der Spiele abhängig. Es gibt zum Beispiel im Spiel zu dritt oder zu viert Bonuspunkte für den ersten und zweiten Platz. So ändert sich die Ausschüttung je nach Spielerzahl.
Die Gesamtpunkte in einer Partie liegen in der Regel zwischen 85 und 105 Punkten. So ist zwar die Ausbeute eher gering aber verzichten sollte man darauf trotzdem nicht. Denn oft ist es so, dass die Partien meist ganz knapp ausgehen. So ist es wichtig, ständig zu Beobachten und die Landschaften der Mitspieler abzuzählen. So findet wenigstens auf diese Art und Weise eine gewisse Interaktion statt. Bei den Tieren gilt allerdings ein anderes Wertungsschema.
Die Wapiti-Hirsche punkten meistens in der Herde, aber die Anordnung der Karten kann immer variieren. Bei den Grizzly-Bären ist es vor allem so, dass sie in kleinere Gruppen wie in ein Paar oder eine Familie angeordnet sind. Die benachbarten platzierten Tiere spielen bei den Rotfüchsen eine große Rolle. Als Einzelgänger wollen die Rotschwanzbussarde nicht an Artgenossen grenzen. Sie können aber manchmal eine Sichtlinie zueinander haben. Die Königslachse bilden eine Kette um punkten zu können. Deshalb versucht man in jeder Partie die aktuell gestellten Herausforderungen möglichst gut zu erfüllen.
Auf jeden Fall sollte man schauen, dass man pro Tier drei Punkte erzielen kann. Das heißt auch, dass die Tiere den Großteil an Punkten zum Endergebnis beitragen. Deshalb ist es wichtig, dass man den Spielern die Wahl bei den Tieren lässt. Entsteht eine Übervölkerung, da alle vier Tiere gleich sind, dann darf man alle Tiere gegen neue aus dem Beutel austauschen. Jeder Spieler ist dazu befugt einmal in seinem Zug drei gleiche Tiere auszutauschen. Ist man mit der ausliegenden Auslage nicht zufrieden, dann kann man einen Zapfen bezahlen und dann folgende Aktionen ausführen:
- Beliebig viele Tiere aus dem Beutel gegen neue austauschen
- Die vier fixen Kombinationen ignorieren und sich für eine Tier aus der Auslage entscheiden
Findet man wenige passende Kombinationen im Spiel dann muss man halt mit dem zurechtkommen was man hat. So sieht man wieder, der Glücksanteil des Spieles ist nicht ganz unwichtig. Schön ist, dass man sich durch die Zapfen neue Kombinationen erkaufen kann. Natürlich spielt der Zufall auch eine große Rolle da die Häufigkeit der Wildnisarten und der Tiere sehr stark variieren kann. Natürlich sind es immer die fünf gleichen Wildnisarten und auch die gleichen fünf Tiere aber trotzdem ist ausreichend Abwechslung vorhanden.
Zu Beginn einer Partie ist es empfehlenswert die Wertungskarten mit dem Buchstaben A zu benutzen. Danach kann man auch die Wertungskarten per Zufall bestimmen oder nach Belieben auswählen. Somit erwartet einen in jeder Partie eine andere Aufgabe. Es gibt für ein leichtes Spiel einfache Wertungskarten. Die Tiere bekommen ein einheitliches Wertungsschema was auch einiges vereinfacht. In den Spielregeln gibt es so einige Herausforderungen die man meistern soll. Es bieten sich insgesamt fünfzig verschiedene Szenarien und Regelvarianten an.
Es gibt auch die Möglichkeit sich eine eigene Wanderroute anzulegen, auf der man seine Fortschritte und Erfolge notieren kann. Bis zum Ziel sind auf dem Pfad 50 Felder zu sehen. Für einen normalen Haushalt reicht das Spiel für mehrere Jahre. Denn nur der Sieger darf ein Feld in der Partie ankreuzen. Die Szenarien eignen sich auch hervorragend für ein Solo-Spiel. Der aufsteigende Schwierigkeitsgrad ist durch die 15 Szenarien gegeben. So kann man die Bewältigung der Challenge von Cascadia auch als Solist super angehen.
Das Spielmaterial kann sich auf jeden Fall ebenso sehen lassen. Die Plättchen sind super stabil und die Holzscheiben bedruckt auf beiden Seiten. Es gibt einen übersichtlichen Wertungsblock und Wertungskarten die wunderschön gestaltet sind mit leicht verständlichen Symbolen. Für die Tierscheiben ist ein Stoffbeutel vorhanden. Eine gut aufgegliederte Spielregel beantwortet alle offenen Fragen und beschreibt auch die Region Kaskadien wo das Spiel zu Hause ist. Auch die Landschaftsformen und Tiere werden dort gut beschrieben.
Was etwas zu kurz kommt ist die Interaktion, da jeder sein eigenes Territorium aufbaut und nach besten Möglichkeiten seine Auslage optimiert. Es ist so gut wie nicht möglich, seinen Spielpartnern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Natürlich kann man versuchen den für alle wichtigen Lachs aus der Auslage zu bekommen, hilft aber auch nur, wenn man ihn selbst gut gebrauchen kann. Es kommt selten vor, dass man sich etwas aus der Auslage nimmt, was man selbst nicht gebrauchen kann. Also wer gerne auf Konfrontationskurs gehen möchte, ist bei diesem Spiel nicht richtig. Wer bei den Mitspielern zu viel grübelt während dem Spiel ist hier auch nicht richtig, denn zu viele strategische Gedanken sind hier fehl am Platz.
Oftmals hilft es einfach seinem Bauchgefühl zu folgen. Zusammengefasst ist Cascadia ein sehr ansprechendes und schön gestaltetes Plättchen Legespiel. Es überzeugt durch seine eingängigen und schnell zu lernenden Spielmechanismen. Natur ist immer ein schönes Thema und auch die Tiere und Landschaften sind keinem fremd. Der Spielvorgang ist flüssig und schnell und die Landschaft, die dadurch entsteht, schafft ein schönes Gefühl, da man etwas selbst erschaffen kann.